Dr. med. dent. Anne Karl

Achtsamkeit und Resilienz: Wege zu einem stressfreien Alltag

In unserer modernen Welt, geprägt von ständiger Reizüberflutung, Informationsflut und dem Druck zur Selbstoptimierung, stehen viele vor der Herausforderung, einen gesunden Umgang mit Stress zu finden. Ärzte, Therapeuten, aber auch Menschen in anderen High-Stress-Berufen spüren die Auswirkungen dieser Dynamik besonders intensiv. Doch wie können wir uns inmitten dieser Herausforderungen eine nachhaltige Balance bewahren?

Die moderne Stressfalle

Unser Alltag fordert uns auf vielen Ebenen: berufliche Erwartungen, familiäre Verpflichtungen und gesellschaftliche Ansprüche können schnell zu einem Gefühl der Überforderung führen. Dabei ist Stress an sich nicht negativ – er kann kurzfristig sogar unsere Leistungsfähigkeit steigern. Problematisch wird es, wenn Stress chronisch wird und unsere Gesundheit beeinträchtigt.


Ein häufiger Grund für diese Überlastung ist der Verlust des Kontakts zu den eigenen Bedürfnissen. Viele Menschen funktionieren nur noch – und verlieren dabei die Verbindung zu sich selbst. Die Konsequenzen sind vielfältig: von Erschöpfung über Schlafstörungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen.

Achtsamkeit: Der Schlüssel zur inneren Balance

Achtsamkeit bedeutet, den Moment bewusst wahrzunehmen, ohne ihn zu bewerten. Es geht darum, sowohl die äußeren Reize als auch die eigenen inneren Empfindungen wahrzunehmen und zu verstehen. Diese Praxis kann uns helfen, Stress abzubauen, unsere Resilienz zu stärken und langfristig gesund zu bleiben.

Achtsamkeit: Der Schlüssel zur inneren Balance

  1. Setze dich an einen ruhigen Ort und schließe die Augen.
  2. Beobachte deine Atmung. Atme tief in den Bauch ein und langsam wieder aus.
  3. Zähle beim Einatmen „1“, beim Ausatmen „2“, bis zur Zahl „10“. Kommen Gedanken auf, starte einfach wieder von vorne.
  4. Diese Übung dauert nur zwei Minuten und kann wie ein kleiner Reset wirken.
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Warum Selbstfürsorge wichtig ist

Gerade in Berufen, in denen man viel für andere da ist – sei es in der Therapie, Medizin oder Pflege – bleibt die eigene Fürsorge oft auf der Strecke. Doch wer langfristig anderen helfen möchte, muss sich selbst gut umsorgen. Dazu gehören:
  • Regelmäßige Pausen und Erholungsphasen.

  • Klare Grenzen setzen, um sich nicht zu überlasten.

  • Persönliche Ressourcen wie Schlaf, Ernährung und Bewegung aktiv pflegen.

Die Verbindung von Körper und Geist

Stress wirkt sich nicht nur auf die Psyche, sondern auch auf den Körper aus. Symptome wie Magenschmerzen, Tinnitus oder Verspannungen sind oft Warnsignale. Die sogenannte Psychoneuroimmunologie zeigt, wie eng unser mentaler und körperlicher Zustand miteinander verknüpft sind. Wer achtsam mit sich umgeht, kann Krankheiten präventiv entgegenwirken.

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Vagusnerv, der unser parasympathisches Nervensystem aktiviert und uns in die Entspannung bringt. Übungen wie bewusstes Atmen, kalte Duschen oder ein Dankbarkeitstagebuch können den Vagusnerv stimulieren und zur inneren Ruhe beitragen.

Praktische Tipps für den Alltag

  1. Fokus auf eine Sache: Multitasking führt oft zu Hektik und Fehlern. Konzentriere dich bewusst auf eine Aufgabe.
  2. Inseln im Alltag schaffen: Kleine Pausen, ein Spaziergang oder ein paar Minuten tiefer Atmung können Wunder wirken.
  3. Dankbarkeit üben: Schreibe jeden Abend fünf Dinge auf, für die du dankbar bist. Das trainiert deinen Blick auf das Positive.

Fazit: Mehr Leichtigkeit durch Achtsamkeit

Achtsamkeit und Stressmanagement sind keine Luxusgüter, sondern essenziell für ein gesundes und erfülltes Leben. Indem wir uns auf unsere Bedürfnisse besinnen und bewusste Pausen in den Alltag integrieren, können wir langfristig unsere mentale und körperliche Gesundheit stärken.

FAQs zu Achtsamkeit und Resilienz

Was ist Achtsamkeit genau?

Achtsamkeit bedeutet, den Moment bewusst wahrzunehmen, ohne ihn zu bewerten. Sie hilft dabei, die Gedanken zu beruhigen und im Hier und Jetzt zu sein.

Wie oft sollte ich Achtsamkeitsübungen machen?

Schon wenige Minuten pro Tag können einen Unterschied machen. Regelmäßigkeit ist wichtiger als Dauer.

Kann ich Resilienz trainieren?

Ja, Resilienz ist zu 75 % erlernbar. Methoden wie Achtsamkeitsübungen, gesunder Schlaf, Bewegung und positive Denkmuster stärken deine Widerstandskraft.

Was, wenn ich keine Zeit für Achtsamkeit habe?

Beginne mit kleinen Schritten, wie z. B. einer kurzen Atemübung während der Arbeit oder vor dem Schlafengehen.

Welche Rolle spielt der Vagusnerv?

Der Vagusnerv ist entscheidend für unsere Entspannungsfähigkeit. Er kann durch langsames Ausatmen, kalte Duschen oder Entspannungstechniken aktiviert werden.

Wie erkenne ich, ob ich zu viel Stress habe?

Symptome wie Erschöpfung, Schlafprobleme, Reizbarkeit oder körperliche Beschwerden können Anzeichen sein. Höre auf deinen Körper und handle präventiv.

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